Donnerstag, 4. August 2011
Die Überfahrt
Mit sagenhaften 82 PS und einem klappernden Diesel rauschte der Gönisch mit 90 Knoten gen Sachsenland....welch eine herrliche Musik unter der Motorhaube...da wurde aus dem Gönisch ein Kapitän....

Das Beste aber: die Reisegeschwindigkeit läßt genügend Raum zum träumen, und man kann lebensmüden Feldhasen noch ausweichen, zumindest auf der Autobahn.

Die Träumereien eines Trappers sind allerdings sehr speziell. Eine Mischung aus Wahnsinn und Erfindergeist. Das muß wohl dem Herren von der Deckra so impomiert haben, daß er mir einen Kaminofen im Womo genehmigt hat. Doch ein echter Trapper will mehr. Das Ding soll auch Warmwasser liefern, und natürlich auch geeignet sein, um ein gönischlisches Mahl zu bereiten in der Wildnis.

Die Abhängigkeiten der klassischen Globetrotter sind dem Trapper ein Graus. Die Freiheit auf vier Rädern endet bereits im Ausland, wenn die Gas- und Stromanschlüsse nicht passsen. Darüber hinaus werden die armen Kreaturen derart gemolken von den Herstellern, daß es einem schwindlig werden kann. Die rollenden Eigentumswohnungen sind so verbaut und verkleidet, daß kaum noch selbst etwas repariert werden kann. Und ist die Gasleitung im Fußboden defekt, dann wird das halbe Wägelchen geschlachtet.

Nein, so wollen wir das nicht!!! Ein Trapperwomo muß auch das Überleben unter Extrembedingungen ermöglichen!!! Holz gibts überall. Und ein kleines feines Öfchen schlägt jede Gasheizung.

Nach gut 8 Stunden Fahrt, ist der Trapper im sicheren Hafen der Forschdmühle vor Anker gegangen. Der Durst der gönischlischen Kalesche war erstaunlich gering. Nur 8,5 Liter/100km.

Der Durst des Trappers war ähnlich.



Ein Mann, der viele Namen hat
der Sachsengönisch, Gönisch von dor Forschdmühle, der Trapper....



Ein Mann, dessen Leben von vielen Herausforderungen geprägt ist.
Dieser Mann bereitet sich auf ein neues Abenteuer vor.
Uuuuaaaaah...ich hör sie schon wieder, die Unkenrufe... auch die Liebe kann ein Abenteuer sein!!! Das verspricht Spannung, Faszination, Entdeckung und vieles mehr. Nix verstaubter Ehealltag...

Doch bevor der Gönisch den Ruhrpott okkupiert, bedarf es einer geeigneten Kalesche...schließlich muß der Gönisch hin-und wieder in seinem Sachsenreich nach dem Rechten sehen und seine Gönischin aus den Klauen der Zivilisation retten....ja, wir werden Wochenendnomaden!!!

Und dafür haben wir einen Mercedes-Benz Postkoffer auserkoren.

Die güldene Kalesche



Dieses gute Stück haben wir aus einer sauerländischen Hinterhofschmiede befreit. Der Hinterhof eines anrüchigen Etablissements für Herrschaften mit verstaubtem Ehealltag. Laut Aussage meiner Liebsten wurde ich von den Schwälbchen auch schon als neuer potentieller Zahlemann beäugt. Der Trapper hatte nur ein Auge für die Kalesche und auf seine Liebste....denn beide wollte ich wieder mitnehmen....

Von Autos hatte der Schmied wohl soviel Ahnung, wie Frauen von einem Schraubendreher....ja Mädels...Ihr nehmt gern mal das Messer...Noch nich mal bei der Mängelvertuschung hat er ganze Arbeit geleistet.

Trotzdem ein akzeptables Stück, na klar...zu einem akzeptablen Preis.